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Internet via TV-Kabel


Im Mai 2003 habe ich mein Modem entsorgt und gehe über die TV-Hausverkabelung online. Die Rechnungen von T-Online stiegen von Monat zu Monat, so daß ich mich entschloß, über den Kabelnetzbetreiber Kabel Berlin-Brandenburg (KBB) einen Netzzugang einzurichten.
Meine Erfahrungen sind im Großen und Ganzen positiv. Bisher (Januar 04) konnte ich dreimal keinen Zugang erlangen, weil das Provider-Gateway nicht funktionierte. Zweimal war es etwa 1 Stunde nicht verfügbar und einmal (im Juni 2003) war das Gateway 2 Tage nicht verfügbar, was offensichtlich Anlaufschwierigkeiten zuzuschreiben war.
Der Zugang unterstützt 1 MBit/s je in down- und upstream-Richtung, ist also technisch gesehen ein ADSL-Zugang. Allerdings wird diese Rate in der Praxis kaum einmal erreicht.

Architektur: Am DSL-Anschluß der Anschlußdose (siehe rechts) ist das Modem (Motorola Surfboard CableModem) über ein 10m langes Koaxial­kabel konnektiert. An das Modem ist ein DSL-Router (Siemens Gigaset dsl/cable) angeschaltet, an dem sich wiederum die Rechner (2 mal mit WIN98 und 1 mal mit Win XP) meines Mininetzes befinden.

Da sowohl Modem, als auch Router (und auch XP) als DNS-Server arbeiten können und es da bei der dynamischen Adressvergabe Probleme gegeben hat, habe ich feste IP-Adressen eingerichtet und als 1. DNS und 2 .DNS-Server, die des Providers angegeben.

Vorteile:

  • Seit ich diesen Zugang benutze, sind meine Online-Kosten um ca. 100 Euro geringer, als beim Zugang über die Wählleitung.

  • Die Monatspauschale beträgt weniger als 5 Euro plus 1Cent je MByte Transfer (Grundtarif; andere Tarifmodelle gibt es auch noch).

  • Die Telefonleitung bleibt frei.

  • Der Zugang ist mit beliebig vielen Rechnern benutzbar.

  • Die Firewall (Zonealarm) spricht nicht mehr an.

  • Bei Bedarf kann TV On Demand genutzt werden (Extra-Gebühr)

Fazit: Sehr zu empfehlen

Wie funktioniert's?

Damit die TV-Verkabelung als Online-Zugang benutzt werden kann, muß zunächst das gesamte System (auf Duplexbetrieb umgestellt werden; d.h. alle aktiven und passiven Komponenten der Verkabelung werden so eingerichtet, daß Daten entgegen der bisherigen Simplex-Betriebsart auch in Gegenrichtung übertragen werden können.
Die bisherige Radio-TV-Anschlußdose mit zwei Anschlüssen, wird ausgetauscht gegen eine Anschlußdose, die noch einen zusätzlichen BNC-Anschluß (und Splitter) für das DSL-Modem besitzt.

Der weitere Aufwand ist nicht gering, denn es muß in den Bändern der TV-und Rundfunkprogramme für die digitalen Daten vom und zum PC ein Kanal (eigentlich zwei) eingerichtet werden. Dazu müssen vorher alle TV-und Rundfunkbänder in andere Bereiche umgesetzt werden. Das erfordert jede Menge an neuen Filtern, Bandpässen und-sperren. Diese Änderungen ziehen sich hin bis zur Kopfstation (die sich nicht im gleichen Haus befindet).

In der Kopfstation werden die Rechner-/Onlinedaten ausgefiltert und über eine Festverbindung (Kabel / Richtfunk) zum ISP weitergeleitet. In dessen IT-Struktur wird der PC des Users als normale Netz-Komponente mit eingebunden. Aus diesem Netz geht es dann über einen Gateway in das Internet.

Diese Architektur hat den großen Vorteil, daß der PC des Users automatisch von den Sicherheitsvorkehrungen des Providers mit erfaßt wird, so daß eine lokale Firewall eigentlich überflüssig wird.

Letzte Änderung: 22.10.2008, 13:57:10