In den deutschen Medien ist der Teufel los – und der Teufel ist Putin. Wenn man verfolgt, welche Dreckkübel über den russischen, rechtmäßig gewählten Präsidenten ausgeschüttet werden, fühle ich mich in die Zeit des Kalten Krieges in den 50/60er Jahren zurückversetzt – die Zeit, die die Journaille, die diese Schmutzkübel unermüdlich füllt und wieder ausleert in der Mehrzahl gar nicht bewußt erlebt hat.
Ein derartig infame »Berichterstattung« im Vorfeld der Olympischen Spiele in Sotschi gab es 1980 schon einmal, als die damalige Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte (Richtig – haargenau so einmarschierte, wie 20 Jahre später die NATO, aber das war natürlich etwas gaaaanz anderes).
Mit Häme wird an Spitzfindigkeiten herausgekramt, was möglich ist, von Putins Spielen ist die Rede, von Zar Putin und dergleichen Unverschämtheiten mehr. Immer wieder wird das »subtropische Klima« betont – Olympia muß also zwangsweise scheitern. Daß genau dieses Argument »Sotschi ist die beste Bewerbung … Frühling an der Küste und Winter in den Bergen. Schnee ist garantiert« ausschlaggebend war beim Zuschlag interessiert die Journaille nicht. Und: Dass Sarajevo (1984) auf demselben Breitengrad liegt, wie Sotschi und Pyeongchang (2018) noch etwa 5 Breitengrade südlicher, ist irrelavant – Hauptsache Russen-Bahing. Es wird im vorwurfsvollen Ton über Ausbeutung, Lohneinbehaltung, Enteignungen, Umweltzerstörungen, Sicherheitskontrollen, Kosakenpatrouillen, muskel-spielen-lassende Sicherheitskräfte, Homophobie usw. berichtet.
Fast alle ‑natürlich nicht gleichgeschalteten- Medien scheinen in unglaublich und beleidigender- und herabwürdigenderweise in dieses Horn zu blasen; es ist einfach eine Schande für den deutschen Journalismus!
Ein paar Links, zu einigen Schmutzwerfern in der deutschen Medienlandschaft:
Deutschlandfunk, »DIE ZEIT«, MDR, Süddeutsche Zeitung
Lediglich der Spiegel ‑soweit mir bekannt- geht etwas differenzierter mit dieser Schmutzkampagne um.
Und hier die Meinung vieler anderer angewiderter Staatsmedien-Verbraucher