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Tag: Schweizer

Alles ok mit dem GG?

Gemes­se­nen Schrit­tes geht es an das/​die Sonn­tags­re­den-Red­ner-/Red­ne­rin­nen­pul­t/in; aus der Trick­kis­te wer­den ein pathe­ti­sches Vibra­to für die Stim­me und ein Fei­er­lich-Gucken-Gesicht her­aus­ge­kramt. Man betont, wie stolz man sei. Auf die Ver­fas­sung usw.; die Polit­rie­ge kriegt sich mal wie­der gar nicht ein.
Es ist ‑wie immer- uner­träg­li­ches Wort­ge­klin­gel, mit dem Ziel, dem Volk und angeb­li­chen “Sou­ve­rän” gezielt und in vol­ler Absicht die Sin­ne zu ver­ne­beln. Es wer­den ohne Gna­de und bis zum Erbre­chen retho­ri­sche, dumm­deut­sche Ver­satz­stü­cke anein­an­der­ge­reiht. Und doch ist eines dabei anders, als in der Ver­gan­gen­heit: Der Deut­sche Michel, sonst nur Stimm­vieh, hat begon­nen sei­ne Schlaf­müt­ze abzu­zie­hen und ent­deckt die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten des Inter­net. In den Kom­men­tar­fo­ren der eta­blier­ten Medi­en könn­ten jene, die sich selbst als Volks­ver­tre­ter bezeich­nen, von A bis Z nach­buch­sta­bie­ren, was von ihnen gehal­ten wird. Wenn die­se Poli­ti­ker­kas­te doch nur so han­deln wür­de, wie sie es in ihren Sonn­tags­re­den immer beschwö­ren. Wenn sie doch nur ein­mal NICHT gegen den Wil­len des Vol­kes ent­schei­den würden.

Aber lei­der ist Vol­kes Stim­me noch ziem­lich lei­se, obwohl eigent­lich das Vox Popu­li Vox Dei der Schwei­zer gel­ten soll­te.  Nach den Wah­len im Sep­tem­ber wird  ‑aus Sicht der Poli­ti­ker- wie immer Mün­te­fe­rings Spruch gel­ten: »… daß wir oft an Wahl­kampf­aus­sa­gen gemes­sen wer­den, ist nicht gerecht.« Mit ande­ren Wor­ten: Wenn wir Poli­ti­ker lügen und Ihr glaubt es – Eure Schuld.
Ihr lie­ben Volks­ver­tre­ter, hört mir bit­te ein­mal zu: Euro­pa­wahl – was ist das denn? Bun­des­tags­wahl ‑wozu? – Ihr macht ja doch, was wir nicht wol­len. Lie­be Ossis (Wes­sis sind lei­der immer noch zu satt) skan­diert doch wie­der ein­mal: Wir sind das Volk!

Wir möch­ten end­lich eine Ver­fas­sung, so wie das ‑trotz aller Schraub­ver­su­che nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung- im § 146 GG ver­an­kert ist.

Und weil wir gera­de dabei sind: Was sprä­che eigent­lich dage­gen, wenn die­ses neue Deutsch­land auch eine neue Natio­nal­hym­ne sin­gen könnte:

Bert­hold Brecht

Kin­der­hym­ne

 Anmut spa­ret nicht noch Mühe
Lei­den­schaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutsch­land blühe
Wie ein and­res gutes Land.

Daß die Völ­ker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Son­dern ihre Hän­de reichen
Uns wie andern Völ­kern hin.

Und nicht über und nicht unter
Andern Völ­kern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern
Lie­ben und beschir­men wir’s.
Und das liebs­te mag’s uns scheinen
So wie andern Völ­kern ihrs.

Melo­die bei youtube

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen

lac_steinbrueck4_dw_801062gNach bewähr­ter teut­scher Manier, wie etwa der Hun­nen­re­de Wil­helm II. und in Guts­her­ren­art schweizsetzt Deutsch­lands GröFaZ (Größ­ter Finanz­mi­nis­ter aller Zei­ten) Kame­rad Peer Leut­nant Stein­brück klei­ne­re Nach­bar­staa­ten Deutsch­lands unter Druck. Erst droht er ihnen mit “Zucker­brot und Peit­sche” und dann gar mit einem “Aus­ritt der Kaval­le­rie“. Hopp­la­hopp Herr Leut­nant, wie das?

Nun, die sou­ve­rä­nen Staa­ten und UNO-Mit­glie­der Liech­ten­stein, Luxem­burg und die Schwei­ze­ri­sche Eid­ge­nos­sen­schaft haben es sich doch tat­säch­lich erlaubt, ihre eigen­stän­di­ge, inner­staat­li­che Gesetz­ge­bung nicht (!) an deut­schen Befind­lich­kei­ten auszurichten.
Man stel­le sich vor: Da erlas­sen Staa­ten ‑so mir nichts dir nichts- ein­fach Geset­ze, ohne(!) den Gro­ßen Nach­barn zu fra­gen; ja, wo kom­men wird da hin!? Am deut­schen Wesen soll schließ­lich die Welt genesen!
Also Leut­nant Stein­brück, knal­len Sie ruhig zackig mit der Peit­sche und las­sen Sie mal unse­re tap­fe­re Gebirgs­jä­ger-Kaval­le­rie gegen die­se stör­ri­schen Berg­völ­ker aus­rei­ten, unse­re Jungs brau­chen schließ­lich ihren Spaß!
Mein Marsch­lied-Vor­schlag dazu (frei nach Her­mann Löns):

 Uns­re Flag­ge und die wehet auf dem Pferde,
Sie ver­kün­det uns­res Rei­ches Macht,
Denn wir wol­len es nicht län­ger leiden,
Daß der Schwei­zer­mann dar­über lacht.
Refrain: Gib’ mir dei­ne Hand, dei­ne wei­ße Hand,
Leb’ wohl, mein Schatz, leb’ wohl mein Schatz,
Leb’ wohl, lebe wohl
Denn wir rei­ten, denn wir reiten,

Denn wir rei­ten gegen Schweiz­er­land, Schweizerland.

Wie reagier­te wohl Deutsch­land, wür­de z.B. Japan damit dro­hen, sei­ne Kaval­le­rie aus­rei­ten zu lassen…(Nun gut, da ist viel Was­ser dazwi­schen, aber sonst…)

Update (09.05.08)
Jawoll, Leut­nant Stein­brück – immer noch einen drauf­set­zen, so ist’s recht.
Machen Se mal ’n paar Kano­nen­boo­te gegen die Hot­ten­tot­ten da unten in Dings…, in… äh… in Bur­ki­na Faso fer­tig. Wäre ja jelacht, wenn wir in den Sau­stall nich’ deut­sche Zucht und Ord­nung rein­krie­jen, wa?
Na, las­sen Se mal, sind ja nun ooch bald Ober­leut­nant; weg­tre­ten und weiterbellen!

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